Eisbärbaby Mika hautnah: Spezial-Folge für Kinder

Shownotes

In dieser zweiten spannenden Spezialfolge beantworten wir mit dem Zoodirektor Matthias Reinschmidt alle Fragen rund um das Karlsruher Eisbärbaby Mika. Erfahrt, was der kleine Eisbär am liebsten frisst, wann er wirklich gefährlich wird und welche dramatischen Folgen der Klimawandel für diese majestätischen Tiere hat. Perfekt für Tierliebhaber und Familien – hört rein und erlebt emotionale Einblicke und faszinierende Fakten direkt aus dem Zoo! Alle Texte rund um den kleinen Eisbären findet ihr auf https://bnn.de/thema/eisbaeren-zoo-karlsruhe

Transkript anzeigen

Hey und herzlich willkommen zu Eiseisbaby, dem Eisbär-Podcast der Badischen Neuesten Nachrichten mit freundlicher Unterstützung der Volksbank Pur. Mein Name ist Tina Meyer, ich bin Redakteurin bei den Badischen Neuesten Nachrichten und heute hört ihr den zweiten Teil unserer Kinderspezialfolge mit den Fragen, die die Schülerinnen und Schüler der Bergwaldschule in Karlsruhe an Zoodirektor Matthias Reinschmidt gestellt haben. Viel Spaß beim Hören. Und jetzt haben wir Fragen zum Thema Ernährung. Die Adela darf kommen. Hallo, grüß dich. Was isst Mika schon alles? Also in erster Linie ist er immer noch an der Milchbar. An der Brust der Mutter, da trinkt er natürlich seine Milch und das immer wieder. Es gibt immer wieder Ruhephasen. Da ernährt er sich hauptsächlich davon. Aber er frisst alles andere schon mit. In dem Moment, wo er die Höhle verlassen hat, hat er angefangen alles zu probieren und da ist er natürlich überall mit dabei. Er probiert alles, er lernt es spielerisch eben alles aufzunehmen. Also ist er so ein Allesfresser? Ein Eisbär ist eigentlich ein Allesfresser. Ihr habt ja auch gesehen, ihr habt jetzt Gemüse reingeschmissen, also Karotten, auch Kartoffeln, aber auch Salat. Also solche Sachen fressen die auch. Aber auch Fisch und Fleisch. Aber das ist alles immer in Maßen und er frisst eigentlich alles. Die zweite Frage lautet, wie lange trinkt er Muttermilch? Wie lange trinkt er Muttermilch? Das müssen wir einfach mal gucken, wie lange es da noch was gibt. Aber in der Regel laut Literatur sind es sicherlich eineinhalb Jahre. Das wird nachher weniger, aber im Moment ist es immer noch die Hauptnahrung. 80 Prozent seiner Nahrung sind noch Muttermilch. Die dritte Frage lautet, was ist sein Lieblingsessen? Also der frisst einfach alles. Tomate auch beispielsweise. Aber er versucht einfach alles. Und da so wirklich eine Präferenz rauszufinden, also irgendwas, was er am liebsten frisst. Der Kleine guckt spielerisch einfach alles. Also heißt das, dass er kein Lieblingsessen hat, sondern alles halt macht? Also Lieblingsessen ist die Muttermilch. Also das trinkt er am allerliebsten. Im Gegensatz zur Kartoffel, zur Karotte oder zum Salat oder zur Gurke ist die Muttermilch immer warm. Und das trinkt er am liebsten. Das andere ist ja alles kalt, was er frisst. Und meine letzte Frage heißt, wie viel frisst Micah am Tag? Das können wir so ganz genau gar nicht sagen. Er trinkt, aber wir haben ja keinen Messbecher, wo wir sehen, wie viel er trinkt. Aber ihr müsst euch mal vorstellen, wie alt bist du jetzt? Neun. Neun. Und wie viel wiegst du? Weiß nicht so ganz. Also ich mache dir ein Beispiel. Letzte Woche hat mich ein Junge, der war zehn Jahre alt, gefragt, was wiegt der Micah? Und ich habe gefragt, was wiegst du? Dann hat er gesagt 30 Kilo und ist zehn Jahre alt. Und ich habe dann gesagt, Micah wiegt auch etwa 30 Kilo und ist fünf Monate alt. Da siehst du, wie schnell Micah gewachsen ist, wie intensiv die Muttermilch ist, wie fetthaltig. Sonst würde der nicht so schnell wachsen. Also ein Junge braucht zehn Jahre, bis er 30 Kilo hat. Und der Micah macht das in fünf Monaten. Also da sieht man, wie schnell der wächst. Und wenn da noch mal fünf Monate sind, dann hat er sicher das Doppelte. Und da wissen wir aber nicht genau, wie viel der frisst am Tag. Aber das ist ja auch egal. Hauptsache, er wächst. Und das sehen wir jeden Tag. Okay? Danke dir. Dazu passt sehr gut die Frage von Hannes. Hallo Hannes. Zieh mal die Jacke raus, genau. Wie viel wiegt ein ausgewachsener Eisbär und wann sind Eisbären eigentlich ausgewachsen? Ja, das ist eine spannende Frage. Also wir haben Männchen und Weibchen. Die Männer, die wiegen mehr wie die Mädels. Also der schwerste Eisbär und der größte Eisbär, den hatten wir auch mal hier in unserem Zoo. Das war der Vitus. Und der hat 600 Kilo gewogen. Jetzt so ein Eisbärweibchen wie unsere Nuka, das wiegt etwa 300 Kilo. Also im Moment noch der Micah mit 30 Kilo, 10 Prozent von der Mutter. Und die Mutter 300 Kilo. Und unser Männchen jetzt, der Kapp, der wiegt vielleicht 450. Aber es gibt Eisbären, die eben, wie bei uns Menschen auch, gibt es Männer, die sind richtig stark und richtig groß. Die wiegen natürlich mehr wie andere Männer. Und bei den Mädels ist das gerade das Gleiche. Aber so zwischen 300 und 600 Kilo, die Erwachsenen. Und bis Micah da hinkommt, das dauert noch einen Weichen. Also drei, vier Jahre mindestens, dass er dann so mal 250, 300 Kilo hat. Aber er wird halt größer wie die Mädels, weil es ein Männchen ist. Okay? Gut, Hannes. Dankeschön. Dann darf als nächstes Fionn kommen. Ja, hallo. Jetzt geht's ums Gebiss. Wie viele Zähne hat das Eisbärbaby schon? Und wann könnte es für die Pfleger gefährlich werden? Ja, das Eisbärbaby ist erst mal ohne Zähne auf die Welt gekommen. Aber so nach vier, sechs Wochen kommen diese Zähne durch. Insgesamt hat ein Eisbär 42 Zähne. Und ganz ehrlich, als wir den zum ersten Mal in der Hand gehabt haben, die Pfleger den dann gepackt haben, um ihn impfen zu lassen, da hätte ich schon die Hand nicht mehr reinstecken wollen. Also da sind schon die Zähne dagewesen. Das tut dann schon kräftig weh. Und jetzt, mit fünf Monaten, glaube ich, da kann er auch einen Finger abbeißen. Das ist nach wie vor ein Wildtier. Auch wenn er süß und nett und goldig aussieht, da würde ich keinen Finger reinheben, weil der ist wirklich dann auch gefährlich. Besser nicht. Super, danke dir. Dann darf die Maria kommen als nächstes. Oh, Maria, Entschuldigung. Die Maria, super. Und das ist jetzt auch ein spannendes Thema. Es geht nämlich ums Schwimmen, oder um das im Wasser sein. Wie lange kann ein Eisbär unter Wasser die Luft anhalten? Also ich gehe vom Erwachsenen-Eisbär aus. Der kann etwa zwei Minuten die Luft anhalten. So wie wir Menschen auch im Höchstfall. Es gibt ein paar Taucher, die können es länger. Aber bei mir ist es so nach einer Minute rum. Aber so bis zu zwei Minuten. Aber im Unterschied zu Robben, zu anderen Raubtieren im Meer, sind die Eisbären ja keine Jäger im Wasser, sondern die warten, bis die Robbe rauskommt und packen dann zu. Die fangen die nicht im Wasser. Die fangen die an Land eigentlich oder auf dem Eis. Und deswegen müssen die nicht tauchen und irgendeiner Beute hinterher, sondern machen das anders. Und geht der Mika jetzt schon schwimmen? Der Mika ist einmal ins Tiefe geplumpst. Dann ist er ganz schnell wieder raus. Da haben wir so Baumstämme angebracht, damit er auch rausklettern kann. Eigentlich ist er immer noch im Kleinkinderbereich. Das ist wie im Schwimmbad auch. Da gibt es diesen Kleinkinderbereich, wo man immer stehen kann. Und den hat er auch. Und ein Zweidrittel des Wasserbeckens ist eben das Tiefe. Das ist bis zu 1,80 Meter tief. Und da ist er nur einmal drin gewesen. Ein Eisbär kann eigentlich schwimmen, im Moment, wenn er die Höhle verlässt. Aber freiwillig macht das noch nicht. Aber wir warten mal ab. Und ich kann mich ja noch erinnern, als es hier das letzte Mal Eisbärjunge gegeben hat. Das ist 1991, 92 gewesen. Und da sind die dann mit ein paar Monaten auch richtig ins Tiefe reingepupst. Und wie die Jungs und Mädels im Schwimmbad dann vom 1-Meter-Brett Köpfe reinmachen, machen die Eisbären auch. Die Phase hat er noch nicht. Das wird noch spannend über den Sommer, wenn er dann mal richtig Anlauf nimmt und ins Wasser hopst. Also ich vergleiche den dann auch mit Jugendlichen und mit Kindern, die das im Schwimmbad so machen. Also da wird noch eine ganz spannende, tolle Zeit auf uns zukommen, wenn der Eisbär noch agiler wird und dann eben auch das tiefe Wasserbecken für sich entdeckt. Super. Dankeschön. Dann sind wir jetzt auch schon bei unserer letzten Frage oder bei den letzten Fragen. Die sind von Frederik. Und Frederik möchte ein paar Sachen wissen über die Eisbären in der freien Wildbahn. Hallo Frederik. Hallo. Eisbären sind ja vom Aussterben bedroht. Weil das heißt, immer mehr schmilzt. Wie schnell kann es gehen, dass Eisbären mehr und mehr an Land leben, weil sie das Futter dann an Land brauchen? Spannende Frage. Das ist auch das Thema, was uns mit am meisten beschäftigt. Eisbären sind mit am meisten vom Klimawandel betroffen. Und je wärmer es wird auf unserer Erde, je schneller schmelzen die Pole ab. Und vor allem eben der Nordpol, da wo eben die Eisbären leben. Und die allermeisten Eisbär-Subpopulationen sind ans Eis angepasst. Das heißt, die finden ihre Nahrung da, weil sie Robben jagen. Und wenn dieser Lebensraum immer weiter schwindet, dann wird es auch für die Eisbären gefährlich. Das passiert jetzt nicht innerhalb von fünf Jahren, aber im langfristigen, in 50, 100 Jahren kann es sein, dass weite Teile eben abgeschmolzen sind. Und damit auch der Lebensraum verschwindet für die Eisbären. Und ob sich die Eisbären auf andere Jagdstrategien umstellen können, so schnell wie das jetzt geht mit dieser Klimaerwärmung, das wissen wir noch nicht. Es gibt aber einzelne Subpopulationen. Also wir haben die Eisbär-Familie. Letzten Endes 20.000 Eisbären. 25.000 etwa, das ist die Population von Eisbären auf der Welt. Und in 20 Subpopulationen leben die. Und da gibt es eine Population, die sich auch auf Land eben entsprechend angepasst hat und da auch Nahrung sucht. Ob die anderen das alle können, wissen wir nicht. Aber das ist eine spannende Entwicklung. Deswegen müssen wir auch alles tun, wenn wir die Eisbären retten wollen, dass eben die Klimaerwärmung unserer Erde nicht so schnell voranschreitet. Und das ist eben auch immer unser Aufruf, auch gerade an die junge Generation. Wenn ihr wollt, dass es in 100 Jahren noch so süße kleine Eisbären gibt, müsst ihr was gegen den Klimawandel tun. Beantwortet. Vielen Dank für eure Fragen. Hat jeder seine Frage gestellt? Alle durch? Ist euch noch was eingefallen, was ihr wissen möchtet? Ja. Ja, bitte. Also wenn der Kap, wenn der jetzt sterben würde, an irgendwas, würde dann der Mika hier bleiben? Oder müsste er dann auch trotzdem gehen? Ja, der müsste dann trotzdem gehen, weil auch wenn Mika dann groß wächst, dann könnte man ihn vielleicht ein bisschen länger halten. Aber irgendwann wird er geschlechtsreif und dann darf er nicht mit seiner Mutter zusammen, weil es dann eben Inzucht gäbe. Und da müssen wir ganz arg darauf achten, dass er dann ein eigenes Weibchen kriegt. Okay, gut. Du hast auch noch eine Frage, dann komm runter. Wir beantworten alle Fragen, versuchen es zumindest. Ja. Mir ist gerade eben aufgefallen, dass der Vater, der Kap, sich da mal gestreckt hat. Warum ist das so? Ja, der Vater, das war der Kap, genau, der ist da hin und her gelaufen und der ist jetzt in einer Phase, wo er gerne zum Weibchen gehen würde. Und da hat er es auch gesehen vielleicht, er hat ein bisschen Schaum vorm Mund. Eigentlich ist jetzt Deckungszeit und jetzt kann er halt nicht zu ihr gehen. Und das macht ihn ab und zu ein bisschen nervös. Und deswegen streckt er sich? Ja, der hat sich einfach umgedreht. Der riecht die auch? Der riecht die. Eisbären können ganz, ganz gut riechen. Und das ist ja auch ein gewisser Stress für ihn jetzt. Also wir planen, wir wissen es noch nicht, ob es klappt, aber eventuell darf der Kap auch noch mal eben in einen anderen Zoo. Aber das ist noch nicht sicher. Das hat meine Frage auch schon beantwortet. Gut, super. Dankeschön. So, dann geht es weiter. Ist es nicht so, wenn die Polen schmelzen, warum entwickeln sich die Eisbären dann nicht einfach weiter? Ja, das weißt du, weil Evolution in der Welt, es geht langsam. Und dieser menschgemachte Klimawandel, der ist so schnell, dass sich so eine Art gar nicht so schnell anpassen kann. Und es gibt Arten, die können das, die entwickeln sich dann schneller weiter. Andere sterben dann aus. Und das ist eben das Problem. Ob sich der Eisbär dann langfristig halten kann, auf neue Situationen einstellen kann, ohne Eis, das wissen wir im Moment nicht. Aber es ist natürlich sehr gefährlich, dass die Art aussterben kann. In 100 Jahren schafft es, glaube ich, sich weiterzuentwickeln. 100 Jahre hört sich viel an, hört sich lange an, ist aber ein ganz, ganz kurzer Augenblick in der Evolution. Und der Eisbär an sich hat Jahrtausende, Jahrhunderttausende Jahre gebraucht, um überhaupt so eine Art zu entwickeln. Und das kann in 100 Jahren, ist ja viel zu kurz, um sich da eben anzupassen. Darf der Mika seinen Vater eigentlich noch kennenlernen, bevor er geht oder nicht? Die werden nicht zusammenkommen. Was sie können, das ist durch die Scheibe immer gucken. Und da hat er es natürlich schon gesehen. Aber wie ich es vorhin auch schon gesagt habe, man darf das nicht zu sehr vermenschlichen. Der Mika weiß nicht, dass der Kap der Papa ist. Und der Kap weiß nicht, dass der Mika sein Sohn ist. Und deswegen, also nicht so denken jetzt, wie schöne Familie, das gibt es in der Natur nicht. Da würden die sich gar nicht sehen. Da oben sehe ich noch Paffinger. Ja, sie im Grünen war erst da dran. Genau, Franca, genau. Die Franca. Aber wenn der Mika jetzt zum Beispiel gehen würde oder er würde es halt nicht überleben, dürfte dann der große Eisbär, also der Papa-Eisbär, dann wieder zu der Mutter oder was? Ja, das haben wir dann schon geplant. Also der Kap gehört ja uns und bleibt auch bei uns dann. Also es kann sein, dass wir ihn nochmal den anderen so geben. Aber langfristig ist der Kap bei uns. Ist unser Eisbärmann. Aber dürfte er dann in das Gehege? Wenn der Mika weg ist, dann darf der Papa natürlich auch wieder zur Nuka. Das ist ganz klar. Die vertragen sich? Die vertragen sich eigentlich ganz gut. Die haben aber auch Phasen innerhalb eines Jahres, da vertragen sie sich super. Das ist dann die Paarungsphase. Und dann, wenn sie gedeckt ist, und das haben wir dann auch gemerkt, dann gibt es Phasen, da wollen wir nicht so viel voneinander wissen. Und dann gehen die sich aber auch aus dem Weg. Und deswegen haben wir auch zwei Gehege. Wenn es dann zu ruppig wird, dann können wir die auch trennen voneinander. Okay, danke. Danke, Franca. Alle miteinander dürfen nochmal. Hier kommen alle noch dran. Dann komm doch du mit der Jacke, oder? Die Lia. Die Lia. Also meine Frage ist, wenn der Mika jetzt vielleicht zu größer werden würde und nicht mehr mit der Nuka zusammenleben könnte, und in diesem Moment dann vielleicht ihr Vater sterben würde, könnte der Mika dann hier rein und die Mutter da drüben bleiben? Ja, das könnten wir auch machen. Aber das macht eigentlich keinen Sinn, weil wir ja dann den Mika auch in einen anderen Zoo bringen wollen, damit er dort ein eigenes Mädel kriegt, eine Freundin kriegt sozusagen. Das ist ein junges Pärchen dann. Unsere sind ja jetzt schon älter dann. Und deswegen, der muss ja wieder eine neue Generation bringen dann. Und deswegen geht er dann in einen anderen Zoo. Aber wird es dann vielleicht wie beim Namen so abgestimmt, oder wer entscheidet das eigentlich? Das entscheidet ein Zuchtbuchkoordinator. Also es gibt für die Eisbären ein internationales Zuchtbuch. Da ist jeder einzelne Eisbär registriert. Und da sind die Verwandtschaftsgrade registriert. Also weiß man, der ist mit dem verwandt und mit dem verwandt und der nicht und so. Und dann sucht man da genetisch raus, was am besten passen würde. Und dann bestimmt der Koordinator, okay, das Männchen muss mit dem Weibchen. Und das ist dann theoretisch bestimmt. Aber dann muss man gucken, ob die zwei auch harmonieren. Man kann ja nicht gerade ein Männchen und ein Weibchen zusammen. Da muss ein bisschen Liebe dabei sein. Und das probieren wir dann in den Zoos aus. Wenn es gar nicht klappt, müssen wir wieder tauschen. Und wenn es klappt, haben wir Glück gehabt. Dann hoffen wir alle, dass der Mika auch irgendwann Kinder bekommt. Ja, irgendwann. Ihr seid jung genug, um das zu erleben. Ich wohne in einem anderen Zoo. In Europa. Und dann ihr da oben. Wie viele Quadratmeter braucht ein Eisbär zum Auslauf? Wir haben über 2000 Quadratmeter auf unserer Fläche. Und was wir machen müssen, ist auch die Eisbären beschäftigen. In der Natur haben die natürlich mehr Platz. Aber warum laufen die in der Natur? Bei uns müssen wir das einfach anders machen. Also nicht einfach nur die Nahrung immer reinschmeißen. Manchmal auch verstecken und verpacken. Da müssen die arbeiten dran. Oder wir machen beispielsweise einen Eisblock. Eine richtige Tonne. Da wird Futter reingemacht. Und Fisch und Gemüse und alles Mögliche eingefroren. Und dann kommt dieser Block da rein. Da haben die den ganzen Tag dran zu arbeiten, dieses Futter da rauszulösen. Und das ist natürlich eine Sache, die die Tiere beschäftigt. Und in der Natur ist es so, da wartet der Eisbär oft stundenlang an so einem Luftloch mitten im Eis, wo die Robben hochkommen. Da sitzt er da und wartet. Die Robbe weiß nicht, dass ein Eisbär an dem Loch wartet. Und in dem Moment, wo die Robben unterm Eis hochkommen und atmen müssen, dann schlägt der Eisbär zu. Und da müssen wir uns genau so überlegen, wie wir unsere Eisbären beschäftigen. Die Mädels da oben. Wollt ihr zusammen kurz runterkommen? Kommt runter. Kommt du auch mit? Nee? Ach so. Ach, du hast für sie mitgestreckt. Ja, sehr gut. Ich habe doch gesehen, dass der Eisbärbaby ziemlich viel frisst. Ja. Wie viel frisst er ungefähr am Tag? Er frisst von allem. Aber meistens immer noch die Milch, die er von der Mutter kriegt. Er frisst von allem ein bisschen rum. Aber so ganz viel frisst er noch nicht. Also 20% nimmt er mehr oder weniger so von der Nahrung auf. Also vom Gemüse, vom Fisch und alles, was wir so geben. Und 80% ist immer noch die Milch. Es sind doch 2 Babys geboren. Wie ist eigentlich der andere gestorben? Das wissen wir nicht ganz genau. Wir haben 2 Babys geboren, klein, so groß. Die haben wir am 1. Tag gesehen. Dann haben wir, weil die in der Außenanlage geboren wurden und nicht drin, normalerweise machen die das immer in der Innenhöhle. Da haben wir Kameras gehabt und alles vorbereitet. Aber die Mutter hat sich entschieden, ich mache das in der Außenhöhle, in der Halbhöhle. Da waren wir nicht vorbereitet. Die hat uns überrascht sozusagen. Aber sie hat es rausgesucht. Dann haben wir ihr ganz viel Stroh reingegeben, über die Gittertüre, durchs Gitter gesteckt. Die hat das ganze Stroh in diese Halbhöhle rein. Wir haben eine Kamera gehabt und haben nur gesehen, wie dieser Strohbär jeden Tag wächst. Und haben keine Jungen mehr gesehen. Was wir am 1. Tag gesehen haben, ist, dass die Mutter ein Baby gesäugt hat. Das hat getrunken bei der Mutter. Aber das 2. hat nicht getrunken. Das war wahrscheinlich viel schwächer. Und dann ist das gestorben. Und was passiert dann? Dann gehen die Eisbärenmütter hin und fressen das tote Junge. Warum? Weil die in der Natur in einer Eishöhle drin sitzen. Und in dieser Eishöhle, wenn da ein Junges stirbt, das würde vergammeln. Und wäre eine Infektionsquelle für den anderen. Und damit auch eine Gefahr für das größere und überlebende Jungtier. Und deswegen frisst die Mutter das einfach, wenn es tot ist. Die frisst nicht lebend, um das Nest sauber zu halten. Wir gehen davon aus, dass unsere das auch gemacht hat. Weil wir haben überhaupt nichts gefunden an Resten vom Kleinen. Da haben wir noch eine. Wie viel wiegt ein Eisbär? Ein Eisbär? Unser wiegt 30 kg etwa. Wissen wir aber nicht ganz genau. Wir haben den Kleinen einmal gewogen mit 9,6 kg. Das war aber schon Wochen her. Und jetzt, wenn wir in der Literatur gucken, was wiegen Eisbären mit 5 Monaten, dann ist es etwa um die 30 kg. Und die Weibchen werden 300-400 kg schwer. Und die Männchen dann 400-600 kg. So, du noch. Und dann sind wir vielleicht durch. Wäre es jetzt gefährlich für die Tierpfleger, wenn sie in ein Kaps-Gehege gehen? Weil der ist doch in so einer Phase. Ja, es ist immer gefährlich. Der Eisbär ist das Größte und Gefährlichste. Landraubtier, das wir haben. Und bei uns geht kein Tierpfleger aufs Gehege rein. Weder beim Kap, beim Männchen, noch beim Weibchen. Weil gerade die Mutter mit ihrem Jungtier ist besonders gefährlich. Weil die hätte sofort Angst, dass die Tierpfleger was mit ihrem Jungtier machen. Die wissen nicht, dass der Tierpfleger an sich ein ganz guter Mensch ist. Von dem kriegen sie zwar das Fressen jeden Tag. Und der macht auch alles sauber. Aber das wäre trotzdem gefährlich. Egal, in welches Gehege, machen wir grundsätzlich aus Sicherheitsgründen nicht. Okay? Super. Ich glaube, jetzt haben wir ganz viele Fragen beantwortet. Ich glaube auch. Vielen Dank für eure Fragen. Die waren wirklich toll. Was denkt ihr, werdet ihr bald mal wieder kommen und den Mika besuchen? Ich bin in die Sonne umgezogen. Es ist ein bisschen frisch im Schatten. Aber wir fühlen uns halt wie die Eisbären. Sie hat auch eine Eisbärjacke an. Dann kommt auf jeden Fall gut wieder nach Hause auf den Bergwald. Und vielleicht sehen wir uns ja mal wieder hier im Zoo. Sehr gerne. Tschüss. Vielen schönen Tag. Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, wir hoffen, dass es euch gefallen hat. Lasst uns gerne ein Like da und aktiviert die Glocke, um keine Folge zu verpassen. Weitere Informationen rund um das Thema findet ihr in der Beschreibung. Tschüss.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.