Was ist mit Eisbär-Vater Kap los?
Shownotes
In dieser bewegenden Folge von Eis, Eis, Baby, dem Eisbären-Podcast der Badischen Neuesten Nachrichten, geht es um Sorgen, Hoffnung – und echtes Engagement:
Was steckt hinter dem plötzlich schlechter werdenden Gesundheitszustand von Eisbär-Vater Kap?
Tierärzte im Dauereinsatz: So lief die Notnarkose ab
Warum Einsamkeit für Eisbären ein Mythos ist
Wie du dich vor Ort im Zoo oder weltweit für Eisbären engagieren kannst
Exklusive Einblicke in Projekte der Zoofreunde Karlsruhe und Polar Bears International
👣 Jetzt reinhören, mitfiebern – und vielleicht selbst aktiv werden.
📨 Fragen, Feedback oder Patenschafts-Interesse? Schreib uns an: podcast@bnn.de Weitere Infos rund um die Eisbären im Karlsruher Zoo gibt es regelmäßig auf der Website https://bnn.de/thema/eisbaeren-zoo-karlsruhe
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Hey und herzlich Willkommen zu Eiseisbaby, dem Eisbär-Podcast der Badischen Neuesten Nachrichten mit freundlicher Unterstützung der Volksbank Pur.
Mein Name ist Tina Mayer, ich bin Redakteurin bei den Badischen Neuesten Nachrichten und heute habe ich mehrere Dinge, die ich ansprechen möchte. Zuerst einmal möchte ich mich bedanken, dass so viele bei unserer Verlosungsaktion in der letzten Woche mitgemacht haben. Alle Gewinner wurden mittlerweile informiert und sollten das Mika Magazin bald in ihrem Briefkasten haben.
So, und jetzt zu heute. Wie kann ich mich selbst für Eisbären einsetzen? Darum soll es in unserer heutigen Folge gehen und dafür haben der Karlsruher Zoodirektor Matthias Reinschmidt und ich Verstärkung dabei. Gisela Fischer ist Vorsitzende bei den Zoofreunden Karlsruhe und sie erzählt uns, was man tun kann, wenn man die Eisbären im Zoo unterstützen möchte und was man wiederum tun kann, wenn man Eisbären in der Natur helfen möchte, das weiß Herr Reinschmidt.
Aber zuallererst wollen wir heute über Kapp sprechen, den Vater unseres kleinen Eisbären Mika, dem geht es derzeit nämlich nicht so gut. Hallo Frau Fischer.
Hallo Frau Meier. Hallo Herr Reinschmidt. Ich grüße Sie und freue mich, dass Sie wieder da sind, wie jede Woche.
Ich freue mich auch sehr. Herr Reinschmidt, Kapp, der Eisbär, musste letzte Woche in Narkose gelegt werden und untersucht werden. Was war denn da los?
Ja, jetzt blicken wir gerade mal eine Woche zurück. Am Montag war alles noch in Ordnung bei Kapp. Wir haben keinerlei Auffälligkeiten gesehen und dienstags fing es an. Man hat deutliches Unwohlsein gemerkt und er hat nichts mehr gefressen und ist immer ruhiger geworden. Wir haben ihn dann Backstage separiert und dann ist er wirklich zusehends schlechter geworden. Die Tierärzte haben natürlich gleich geschaut, dass sie eine Kotprobe kriegen und entsprechend Maßnahmen eingeleitet. Aber man konnte ihm auch nichts zufügen, führen, weil er nichts gefressen hat. Und so war die Narkose ganz unumgänglich. Man hat das Tier in Narkose gelegt. Wir haben noch externe Hilfe geholt. Also wir hatten an dem Tag der Narkose vier Tierärzte da, die sich um das Tier gekümmert haben. Und es ist ja ein Riesentier, da muss man dann den Atem überwachen und den Gesundheitszustand dann und ja, dann die Untersuchungen eingeleitet, Blut genommen, Ultraschall, soweit es geht. Bei so einem dicken, großen Eisbären ist das nicht einfach. Da mussten auch ein bisschen rasiert werden, eben im Bauchbereich. Man hat dann eigentlich keine direkten Auffälligkeiten festgestellt und es laufen immer noch Untersuchungen. Er hat natürlich dann auch Injektionen bekommen, Antibiotika bekommen. Ja, und er ist jetzt abgedeckt. Seither ist wieder aus der Narkose aufgewacht. Und jetzt muss man sagen, die letzten zwei Tage hat er sich ein bisschen stabilisiert, ist immer noch kritischer Zustand. Er ist noch kein gesunder Bär, aber er ist nicht mehr so so schlecht, wie er schon war. Also so ganz, ganz kritisch ist es jetzt derzeit nicht. Er hat auch klare Augen wieder. Und jetzt müssen wir einfach abwarten, ob die Medikamente wirken, die einfach alles abdecken sollen und wie sich das Ganze weiterentwickelt. Also Entwarnung können wir noch keine geben, aber so ein klein bisschen vorsichtiger Optimismus vielleicht. Und wir haben auch gar keine Idee oder die Tierärzte haben auch gar keine Idee, was empfehlen könnte. Die Blutwerte waren eigentlich ganz gut und also wir hatten ja auch schon andere Fälle bei uns mit Eisbären, wo dann die Nierenwerte schlecht waren oder so sieht man auch im Blut. Das war alles unauffällig. Jetzt müssen wir einfach abwarten, wie sich das Ganze weiterentwickelt und ja, Daumen drücken, dass der Kap noch mal eben das wieder in die positive Richtung geht.
Das wäre wünschenswert.
Ja, das wäre wünschenswert. Er ist der älteste Eisbär im Zuchtprogramm. Wenn ich dann auch lese, Eisbären werden 30, 40 Jahre alt. Ja, das sind dann schon mal einzelne Eisbären. Johannes ist das ist auch 108 geworden. Keiner von uns wird 108 wahrscheinlich. Und so ist es dann auch bei solchen Ausnahmefällen. Man darf nicht das Höchstalter als Durchschnittsalter sehen. Und wenn dann Eisbären älter werden, sind es auch meistens die Weibchen, die ein bisschen älter werden wie die Männer. Das ist wie bei uns Menschen auch so. Die Frauen haben auch acht Jahre längere Lebenserwartung durchschnittlich gesehen, wie der Mann ist nun mal so. Aber so ist es auch bei den Eisbären. Aber dennoch wäre es schön, wenn er noch mal die Kurve kriegt und wir noch ein paar Jahre mit ihm hätten.
Sie haben ja heute Morgen auch nach ihm geschaut, wenn ich Sie richtig verstanden habe. Vorhin, wie hat er so auf Sie gewirkt? Was hatten Sie für einen Eindruck?
Also ich habe ich war zweimal drin in unserer montäglichen Runde. Wir haben immer eine Kuratorenrunde am Montag. Da gehe ich mit meinen Kuratorinnen und Kuratoren durch alle Reviere. Und ich habe gleich reingeschaut. Da hat er mich dann angeguckt und hat aber nicht weiter reagiert. Und dann kam der Tierarzt, hat reingeguckt und den hat er sofort erkannt und hat geprumpt. Ich habe dann auch noch mal geguckt. Dann hat er mich auch angepumpt. Ich wurde dann den Tierarzt verwechselt. Also ja, also letzten Endes ist er schon ganz, ganz wach da. Ja, jetzt wollte ich einen hat gelegen, schön in der Ruheposition, ist nicht gestanden, aber hat uns schon beobachtet.
Jetzt wollte ich da eine Sache noch ansprechen, weil ja auch gerade bei Facebook das viel diskutiert wurde. Am Wochenende der Gesundheitszustand von Kapp. Und manche haben auch spekuliert, dass er einsam sein könnte, weil er ja von Nuka und auch von Mika getrennt ist.
Da haben wir auch Anfragen bekommen. Also man kann sagen, das ist völliger Quatsch. Der Kapp ist nicht einsam. Eisbären sind Einzelgänger, die treffen sich eigentlich nur zur Paarung und dann gehen sie wieder ihres Weges. Und man darf das Eisbärverhalten nicht mit dem menschlichen Verhalten vergleichen. Und das wird immer wieder der Fehler gemacht und menschliches Verhalten in die Eisbären rein projiziert. Und da muss man doch ganz klar sagen, dass das nicht der richtige Weg ist. Und Einsamkeit ist es mit Sicherheit nicht. Also was es wirklich ist, können wir jetzt einfach noch nicht sagen. Aber es laufen ja auch noch ein paar Untersuchungen. Vielleicht finden wir noch eine Ursache. Ja, ja. Und ja, man kann jetzt nicht den Eisbär einfach in Narkose legen und aufschneiden. Das geht ja auch nicht. Also das wäre ja doch zu weit gekommen. Deswegen haben wir einfach den Ultraschall genutzt. Aber ein CT für so einen Eisbär gibt es einfach gar nicht, wo man ihn durchschieben könnte. Ich habe unseren Tierarzt auch gefragt. Wir haben ja schon mal CTs gemacht mit unseren Raubkatzen. Aber kein CT ist so groß, dass ein Eisbär durchpasst. Also deswegen fällt so eine Diagnose liegt dann auch flach.
Okay. Okay, dann bleiben wir dran. Wir hoffen das Beste. Wir hoffen alle gemeinsam und drücken den Daumen. Und jetzt waren Sie heute Morgen bei der Eisbärenanlage. Und dann will ich jetzt den Mika natürlich auch nicht außer Acht lassen. Wie geht es dem denn so?
Na, dem geht es auch hervorragend. Ich habe auch gerade am Samstag auch Besuch gehabt von dem allzeits bekannten Winnie Schäfer, ehemaliger KSC-Trainer. Dem haben wir den Eisbär auch mit seiner Familie gezeigt. Und das war natürlich toll. Und da war er auch sehr, sehr aktiv. Hat zunächst ein bisschen auf sich warten lassen, weil er Backstage war. Der kommt ja immer mal wieder vor, dass sie gerade nicht sichtbar sind. Dann haben wir aber vom Tierpfleger gehört, er wird gerade gesäugt von der Mutter. Da ist immer noch regelmäßig eben das Säugen da. Die Milchbar in Anführungszeichen für den Kleinen ist immer noch das verlockendste für ihn. Und deswegen wächst er auch so schnell, weil das natürlich eine sehr fethaltige Milch ist, die er da kriegt. Und dann kam er aber und hat gespielt. Und es gab dann ein paar Eisbomben ins Wasser. Die hat die Mutter oder er dann rausgeangelt und dann auch da gegessen und dann rumgelutscht. Und ja, nach wie vor ein junger Raudi, sag ich mal, der durch die Anlage fegt. Frau Fischer, wann haben Sie zuletzt bei Mika vorbeigeschaut? Oh, das ist schon ein paar Tage her. Ich glaube, vor einer guten Woche.
Okay, na ja, aber immerhin. Frau Fischer, vielleicht erzählen Sie uns jetzt ein bisschen was über die Zoofreunde Karlsruhe. Sie sind Vorsitzende bei den Zoofreunden. Was genau machen die Zoofreunde?
Also wir sind einmal, der Name sagt es, Zoofreunde. Und aber im Hauptberuf oder Hauptanliegen unseres Vereins ist die Zooförderung. Und deshalb sind wir auch dem Herrn Reinschmidt sein liebstes Kind. Absolut. Weil wir wirklich sehr, sehr viele Unterstützer haben. Und das ist in Zeiten knapper städtischer Kassen natürlich ein Plus, was wir hier im Zoo haben. Wir sind inzwischen über 1.800 Mitglieder. Wir haben mal angefangen, also ich vor 15 Jahren, da hatten wir 130 Mitglieder. Und jetzt überrollt uns sozusagen der Erfolg fast schon. Aber das ist ja gut.
Naja, als ich vor zehn Jahren Zoodirektor wurde, hatten wir etwa 200 Mitglieder. Sogar über 1900 habe ich schon gehört. Also das ist natürlich super, muss ich ganz ehrlich sagen. Und als ich damals, ich erzähle Ihnen mal wieder eine Geschichte. Als ich hier angefangen habe, kam die Frau Fischer mit ihren beiden Vorstandskolleginnen, saßen hier an dem gleichen Tisch, wo wir jetzt hier sitzen und haben sich vorgestellt. Ich habe mich auch gefreut, die drei Damen zu sehen. Und sie haben gesagt, Herr Reinschmidt, wir haben Geld. Und das war natürlich toll.
Drei Damen mit Geld, ja, was will man mehr als Zoodirektor? Und dann habe ich sie gefragt, was wollen Sie mitmachen?
Wir wollen gerne eine neue Erdmännchenanlage. Dann habe ich gesagt, ja, das brauchen wir auch. Die waren da am Lauterberg im Halbschatten untergebracht. Und dann habe ich gesagt, kostet 150.000 Euro. Und dann haben sie gesagt, das haben sie. Okay, dann haben wir das gebaut. Also ich war gerade damals in Melbourne im Zoo, habe so eine Anlage gesehen für Erdmännchen mit viel Glas und wo das Gehege dann eben außerhalb auch weitergeführt wird, im gleichen Bodenbelag. So ein Gehege-Immersion sozusagen. Das hat mir damals gefallen.
Haben sie gesagt, so etwas würde ich gerne bauen. Und das haben wir dann gemacht. Und ich war noch nicht mal fertig mit den Erdmännchen, kamen sie wieder und haben gesagt, wir haben noch mehr Geld. Und dann haben sie aber mich gefragt, was wollen Sie mitmachen? Und ich habe dann gesagt, ich hätte gerne neue Schneereulenvoliere. Okay, das bauen wir. Und so ging es eigentlich jedes Jahr weiter. Und mit mehr Mitgliedern haben wir natürlich auch mehr Einnahmen für den Förderverein. Und das hilft uns dann immer wieder.
Das heißt, was mache ich jetzt? Also wenn ich jetzt denke, ich möchte mich gern engagieren, dann komme ich zu Ihnen oder rufe Sie an und dann sagen Sie, was kann ich machen?
Sie füllen Beitrittsformular ganz simpel aus und dann werden Sie Mitglied. Und damit haben Sie auch so etwas wie eine Jahreskarte für den Zoo und nehmen aber auch teil. Wir machen ja auch, wie gesagt, wir sind nicht nur Förderverein, sondern auch alle Interessierten rund um den Zoo sollen sich bei uns gut aufgehoben fühlen. Wir haben übernächste Woche machen wir einen Vortrag mit der Frau Vollhardt über Tierbeschäftigung oder wir machen Ausflüge. Also es ist nicht nur so, dass wir und bei allen Veranstaltungen des Zoos versuchen, nur präsent zu sein. Und wir können vielleicht auf den 22. Juni hinweisen. Genau, das ist das zweite Mal, dass wir gemeinsam mit dem Polizeimusikkorps einen sogenannten bunten Nachmittag auf der Seebühne machen. Diesmal einen bunten Sonntagvormittag. Der Herr Reinschmidt erzählt was, aber auch verschiedene Tierpfleger. Also es ist entstanden, weil das Polizeimusikkorps auf den Zoo kam. Wir könnten euch bei so etwas unterstützen und aus dem Ganzen ist jetzt eine Kooperation geworden. Und wie gesagt, das ist schon das dritte Mal. Jetzt ist es eine feste Einrichtung geworden. Absolut. Und wir haben anfangs angefangen. Da waren vielleicht so 300, 400 Leute da beim ersten Mal. Beim zweiten Mal waren es schon 800. Und wir haben noch ein bisschen mehr Kapazität. Und wir haben damals aber auch gesagt, für alle Zoofreunde. Jetzt öffnen wir das Ganze und sagen für alle Zoofreunde und solche, die es werden wollen. Und wir können noch als kleines Schmankerl vielleicht dazugeben, dass wer an dem Tag Zoofreund oder Zoofreundin wird, dann von mir ein signiertes Buch noch bekommt. Also das ist jetzt ein Giveaway, dass man dann auch da Zoofreundin wird. Und letztes Mal haben wir 25 neue Mitglieder an dem Tag geworden und das hilft uns natürlich wieder sehr. Und wir haben dann auch so einen oder anderen Tierpfleger dabei, ein Tier vielleicht, erzählen ein bisschen was über die Projekte des Zoos. Aber auch das Polizeimusikorchester oder der Chor wird dann da in Szene gesetzt. Die spielen dann immer wieder ein paar Dinge. Die haben auch unsere Architektin, unsere Zooarchitektin inzwischen abgeworben, die auch Trompete spielen. Und so geht es halt immer hin und her. Die unterstützen uns und wir sie und das passt. Genau. Und das mal haben wir es zum ersten Mal am Sonntag. Wir hatten es vorher immer am anderen Tag, am Samstagnachmittag. Und jetzt war es aus terminlichen Gründen eben, ist der Sonntagmorgen geworden. Ich glaube, das wird auch schön. Ich hoffe auf gutes Wetter und dann wieder auf viele neue Mitglieder. Also der 22. Juni, können wir hier nochmal festhalten, kommt alle in den Karlsruher Zoo am 22. Juni, 11 Uhr. Da geht es los mit besonderen Aktionen. Genau. Und auch besonderen Gästen. Das soll er dann spätestens, oder? Ja, kann ich. Wir haben den besten Trompeter Deutschlands, den Walter Scholz da. Und der unterstützt uns auch immer wieder im Zoo und hat schon ein paar Mal für unsere Elefantentrompete gespielt. Genau, so eine große Trompete. Und da waren wir so in der Landesschau mit und so ist immer nett. Und dann hat er gesagt, wenn du mich mal brauchst. Und dann haben wir gefragt, jetzt für diese Veranstaltung kommt er gerne und gibt da auch seinen Beitrag dazu. Genau. Und das ist ja auch für die Musiker eine schöne Herausforderung, so jemanden zu spielen. So ist es. Und jetzt nochmal die Frage, was die Zoofreunde Karlsruhe jetzt speziell für die Eisbären machen. Gibt es da konkrete Projekte, Herr Reinschmidt? Wir haben natürlich was Konkretes im Auge. Wir haben ja jetzt vermehrt auch Leute, die uns unterstützen wollen, gerade weil Mika und die Eisbären natürlich besonders im Fokus sind. Wir haben zwei Möglichkeiten, uns zu unterstützen. Zum einen eben über die Zoofreunde und die Frau Fischer und ihre Kolleginnen haben sich bereit erklärt, uns das Projekt zu unterstützen. Wir wollen die Wasserqualität in unserer Eisbärenanlage deutlich erhöhen, weil ja unsere Filteranlage einfach ins Alter gekommen ist. Die ist jetzt 25 Jahre alt, die muss erneuert werden. Und gerade in Zeiten leerer städtischer Kassen kriegen wir jetzt nicht 250.000 Euro, gerade mal so, um neue Filteranlagen zu machen. Und gerade bei solchen Dingen, da springen dann immer mal wieder die Zoofreunde uns zur Seite. Und jetzt haben wir natürlich das Geld noch nicht, weil wir haben ja gerade noch ein aktuelles Projekt mit den Katas, eine Insel, also zwei neue Häuser für die Katas plus Insel als Freianlage, die wir gerade mitten im Bau sind. Das größte Projekt, was die Zoofreunde je gemacht haben, kostet uns eineinhalb Millionen. Mindestens. Mindestens, ich hoffe, dass es dann in dem Rahmen bleibt. Aber dann das Folgeprojekt oder alle die Spenden, die jetzt eben für Eisbären eingehen, die werden separat gesammelt. Und wenn wir dann genügend zusammen haben, dann gehen wir an die Filteranlage für die Eisbären. Das heißt, wenn ich jetzt sage, ich möchte konkret für die Eisbären spenden, dann fließt es auch speziell in so ein Projekt. Im Augenblick trennen wir noch nicht, aber das können wir dann machen, wenn wir die Kataanlage wirklich durchfinanziert haben. Weil das ist jetzt unser bisher das größte Projekt und auch das wir ganz alleine finanzieren. Und das hat schon eine Dimension und da müssen wir natürlich, das sind wir in der Pflicht. Und deshalb will ich jetzt nicht vorneweg sagen, jawohl, wir steigen da gleich ein, sondern zunächst muss das... Eins nach dem anderen. ...über den Tisch. Aber so ist der Zoo Direktor halt. Er hat immer gleich noch fünf Themen, die er gerne spielt. Aber dann freuen wir uns immer, wenn wir gleich wieder loslegen können. Ich muss auch dazu sagen, es sind nicht nur die Mitgliedsbeiträge, sondern wir haben inzwischen halt auch viele große Spender und auch immer mal wieder eine Erbschaft. Okay. Ja klar, wenn ich jetzt höre, hier so Dimensionen wie über eine Million, was jetzt diese Katainsel oder diese Anlage für die Katas kostet. Das ist ja schon ein Wort. Genau. Und damals die Erdmännchenanlage, das war auch eine größere Erbschaft, mit der wir das dann bestreiten konnten. Und ein anderes Thema, was, glaube ich, auch viele beschäftigt, ist das Thema Patenschaften. Man kann ja auch für einzelne Zootiere Patenschaften übernehmen. Kann man auch für die Eisbären Patenschaften übernehmen oder sind es dann Teilpatenschaften? Weil ich könnte mir vorstellen, dass das viele wollen wahrscheinlich. Sowohl als auch. Also ich habe zwei Großspender jetzt schon, die also Vollpatenschaft abgeschlossen haben und neulich eine Kita aus der Südstadt, die Teilpatenschaft abgeschlossen haben, die dann auch da waren und sich informiert haben über die, über Mika. Insofern haben wir alles, also von der Teilpatenschaft bis zu den Großpaten. Wo bewege ich mich da? Was kostet so eine Teilpatenschaft für mich jetzt? Das hängt bei 50 Euro an. Ja. Und die Vollpatenschaft sind 5000 Euro. Für ein Eisbär? Ja. Also wenn wir genauso viele Vollpaten für die Eisbären hätten wie für die Erdmännchen, die natürlich ein bisschen günstiger sind, dann könnten wir die Filteranlage ganz schnell bauen. Was kostet so ein Erdmännchen als Pate? 100 Euro im Jahr. Oh ja. Ja. Und die haben wirklich, das wird auch gerne verschenkt. Also weil das ja immer auf ein Jahr begrenzt ist und das ist, wird sehr willkommen für Geburtstagsgeschenke. Und da haben wir 85. Ja. Für die Erdmännchen. Für die Erdmännchen. 85 Paten. Genau. Dann wissen sie das besser wie ich. Wie viele Patenschaften haben Sie denn insgesamt? Wissen Sie das? So zwischen 200 und 300, weil das ja halt immer nur für ein Jahr ist. Dann läuft es bei vielen aus. Aber wir haben auch welche, die jedes Jahr erneuern und dann manchmal auch so nach ein, zwei Jahren ein neues Tier dazunehmen oder ihre Patenschaft nochmal erhöhen. Oder das ist ganz unterschiedlich. Und für die machen wir zweimal im Jahr mit den jeweiligen Tierpflegern Patentage, wo sie sich dann zu ihren Tieren hierhin geführt werden und über die informiert werden. Okay, das ist ja nett. Dann fasse ich jetzt nochmal zusammen. Also im Kleinen kann ich mich engagieren, indem ich entweder Zofreund oder Zofreundin werde oder eine Patenschaft übernehme. Okay, wenn wir jetzt den großen Bogen schließen zu den Eisbären in der Natur. Herr Reinschmidt, wie engagiert sich denn der Zoo oder wie kann ich mich auch als normale Bürgerin über den Zoo Karlsruhe für die Eisbären in der Natur engagieren? Wir haben ja die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe und während die Zofreunde sich in erster Linie für die Zootiere vor Ort einsetzen, ist die Artenschutzstiftung dazu da, eben den Tieren draußen in der Natur eben ein Überleben zu sichern und zu helfen, da wo es geht. Und wir haben eine Kooperation mit Polar Bears International, das ist eine internationale Organisation, die eben in der Erforschung in der Arktis für die Eisbären eben tätig ist. Und Jeff Yorick war beispielsweise auch bei unserer Eröffnung der Vorstellung von Mika zum ersten Mal da. Das war eine tolle Forscherpersönlichkeit, der seit 30 Jahren an Eisbären in der Arktis forscht und hat gezeigt, was man eben alles machen kann mit Eisbären. Und natürlich gibt es da viele Einflüsse bezüglich des Klimawandels und sonstigen Dingen, die auch noch erforscht werden muss, bevor man dann auch Maßnahmen ergreift, die dann eben für die alte Eisbären auch wirken. Und ja, da haben wir gesagt, wir haben Spendenbrunnen aufgestellt oder sonstige QR-Codes überall verteilt. Wenn man dann Spende machen will, kann man das auch direkt und vor Ort machen. Was machen die genau, diese Polar Bears International? Haben Sie da vielleicht Beispiele für konkrete Projekte? Ja, das heißt erst mal Erforschung von Eisbären direkt. Wie sind die Lebensweisen dort? Wo sind die Gefahrenquellen? Wie wirkt sich das alles aus? Sie haben beispielsweise, und das wäre so ein kleiner Traum von mir, auch Patenschaften, so wie Sie es für die Zootieren haben. Kann man auch so einen wilden Eisbär eine Patenschaft nehmen. Das kostet dann 50.000 Euro. Und dann kriegt man aber einen Eisbär, der auch ein Senderhalsband hat und dessen Leben genau erforscht wird. Wo bewegt er sich? Wie viele Kilometer am Tag? Oder wo sind seine Nahrungsgründe und solche Dinge? Also so Grundlagenbasisforschung ist immer die Grundlage, um dann Erhaltungsmaßnahmen einzuleiten. Und ja, so ein Bär, das wäre so meine Idee, wenn wir dann am Ende des Jahres vielleicht 50.000 Euro zusammen hätten. Und so langsam kommt ja auch schon einiges an Spenden zusammen, über den Spendenbrunnen oder solche Dinge, dass wir dann auch so einen eigenen Karlsruher Bär in Bereitnis haben. Das wäre ja toll. Ja, das würde mir auch sehr gefallen. Und dann könnten wir immer gucken, was macht unser Bär da. Aber jetzt nicht nur so ein ist nett zu sehen, was der Eisbär da macht, sondern das liefert natürlich ganz viele Basisdaten für die Forschung. Und geht auch dieser Artenschutz-Euro an Polar Bear International im übertragenen Sinne? Also im übertragenen Sinne schon auch. Aber dieser Artenschutz-Euro, der ist natürlich für unsere vielen, vielen Projekte dann auch da. Das setzen wir da ein, wo wir es gerade brauchen. Wenn wir genügend Spenden für den Polar Bear International so kriegen, ist das gut. Aber wir stocken das sicherlich auch auf. Aber kann ich jetzt so als Bürger, Bürgerin, wenn ich denke, ich möchte gerne über Sie an Polar Bear International spenden, würde das dann so funktionieren? Über uns, ja. Was bei uns für dieses Eisbär-Projekt gespendet wird, geht direkt dann an Polar Bear International. Okay, jetzt möchte ich an dieser Stelle nochmal auf unser BNN-Eisbär-Magazin verweisen. Die Badischen Neuesten Nachrichten haben ein Magazin über Mika und die anderen Eisbären im Karlsruher Zoo herausgebracht, worin auch das Thema Eisbären allgemein thematisiert wird. Und ein Euro aus dem Erlös geht auch in die Artenschutzstiftung des Zoos und somit indirekt ja irgendwie auch an die Eisbären in der freien Wildbahn. Direkt. So, wir sind am Ende, Herr Reinschmidt, Frau Fischer. Vielen Dank. Das war eine besondere Folge, finde ich. Wir haben ja heute mal einen ganz anderen Einblick bekommen als so. Danke, dass Sie da waren, Frau Fischer. Ja, ich habe mich auch gefreut und will einfach an dieser Stelle auch nochmal ein großes Lob an die Zoofreunde. Nicht nur die Vorständschaft, auch dann den ganzen Verein für die großartige Unterstützung loswerden. Denn ohne die weiß ich nicht, wie die Zukunft des Zoos weitergehen soll. Das ist wirklich ein ganz schwerer, starker Anker für mich. Immer wieder, immer wenn ich irgendwas brauche, wende ich mich an die Zoofreunde. Und je stärker dieser Verein ist und je mehr Menschen da Mitglied sind, je stärker können sie den Zoo unterstützen und die anlegen. Und was ich da, ich bin immer sehr dankbar und merke das auch, wie die Menschen in unserer Stadt und in unserer Region eben damit auch zum Ausdruck bringen, wie wichtig ihnen der Zoo ist. Also wir sind ja eigentlich nur der Überbringer von den vielen Engagierten in der Stadt, die wirklich mit Begeisterung in unserem Zoo hängen. Okay, das war das Schlusswort. Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, wir hoffen, dass es euch auch gefallen hat, dass wir vielleicht den ein oder anderen Impuls geben konnten, wie man sich den Vereisbären engagieren möchte. Wenn man das gerne möchte, lasst uns gerne ein Like da, aktiviert die Glocke, um keine weitere Folge zu verpassen. Wenn ihr Fragen an Herrn Reinschmidt habt, könnt ihr uns diese gerne zuschicken unter podcast.bnn.de. Frau Fischer, nochmal danke an Sie, schön, dass Sie da waren. Herr Reinschmidt, bis nächste Woche. Bis nächste Woche. Tschüss. Tschüss.
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