Kleine Schritte, große Fortschritte

Shownotes

In der neuesten Episode von Eis-Eis-Baby, dem Eisbär-Podcast der Badischen Neuesten Nachrichten, nehmen uns Tina Mayer und Zoodirektor Matthias Reinschmidt mit auf eine aufregende Reise in die Welt des kleinen Eisbären, der im November im Karlsruher Zoo geboren wurde.

In dieser Folge erfahren wir von den neuesten Entwicklungen: Der kleine Eisbär hat seine Halbhöhle verlassen und erkundet nun neugierig sein Gehege. Was bedeutet das für die Zoobesucher? Werden sie ihn bald live erleben können? Außerdem werfen wir einen Blick auf die Ernährung der Eisbären und wie die Tierpfleger das Gehege babysicher machen, um den kleinen Entdecker zu schützen.

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Redaktion: Tina Mayer | Produktion: Marcel Oertel | Postproduktion: Lucas Pflaum

Impressum

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Hey und herzlich willkommen zu Eis-Eis-Baby, dem Eisbär-Podcast der Badischen Neuesten Nachrichten mit freundlicher Unterstützung der Volksbank Pur. Mein Name ist Tina Meyer, ich bin Redakteurin bei den Badischen Neuesten Nachrichten. Heute bin ich hier wieder im Büro des Karlsruher Zoodirektors Matthias Reinschmidt. Die beiden Papageien Indigo und Henry schauen uns von ihrer Voliere aus wieder zu. In diesem Podcast geht es um den kleinen Eisbären, der im vergangenen November im Zoo in Karlsruhe geboren wurde. In der vergangenen Woche haben sich die Ereignisse überschlagen. Der Kleine hat erstmals gemeinsam mit seiner Mutter Nuka seine Halbhöhle verlassen und das Gelände erkundet. Bedeutet das, dass die Zoobesucher den Kleinen nun bald besuchen können? Darüber wollen wir in der heutigen Folge sprechen. Außerdem gehen wir der Frage nach, was die Eisbären eigentlich zu fressen bekommen. Und wir wollen wissen, wie die Anlage jetzt babysicher gemacht wird. Hallo Herr Reinschmidt. Ich grüße Sie und freue mich, dass Sie wieder bei mir sind. Herr Reinschmidt, in der vergangenen Woche ist etwas passiert, womit Sie so schnell jetzt nicht unbedingt gerechnet hatten. Der Kleine hat erstmals seine Halbhöhle verlassen. Wie haben Sie davon erfahren? Ja, wir kontrollieren natürlich jeden Tag unsere Videokameras und sehen natürlich auch die Entwicklung. Und wir haben schon gesehen, dass der Kleine etwas mobiler geworden ist in seiner Halbhöhle bei der Mutter. Und dass er dann rausging, das war halt der nächste Schritt der Entwicklung. Ganz normal eigentlich. Ob wir damit gerechnet hatten, dass es so schnell geht, weiß ich nicht. Wir haben auch nicht ganz genau gewusst, wann der Schritt kommt. Man sagt ja, nach drei bis vier Monaten verlassen die kleinen Eisbären ihre Eishöhle in der Natur. Jetzt sind wir genau bei drei Monaten, also er ist früh dran. Wie alt ist er jetzt mittlerweile? Ja, er ist genau drei Monate und einen Tag alt. Das ist eigentlich die Zeit, wo er dann auch zu krabbeln beginnt und nicht nur zu krabbeln, auch zu laufen. Bisher das, was wir in der Höhle gesehen haben, das war ja eher so ein bisschen krabbeln. Aber jetzt haben wir gesehen, dass er durchaus auch schon laufen kann. Welche Maßnahmen haben Sie denn dann als erstes direkt eingeleitet, als Sie gesehen haben, der ist raus? Ja, wir haben schon vorher ganz viele Säcke mit Stroh in die Anlage reingeschmissen. Wir haben ja als große Gefahrenquelle eigentlich diesen Wassergraben gesehen. Das heißt, die Wasserfläche, die in der Anlage drin ist, die aber abgelassen war. Warum haben wir die abgelassen? Eisbären können doch schwimmen. Ja, können schwimmen, können auch kleine Eisbären schwimmen, wenn sie dann ihre Höhle verlassen. Aber da war trotzdem eine Gefahr da, denn wir wussten ja nicht, verlässt er vielleicht ein bisschen zu früh die Höhle und kann doch nicht schwimmen und hält es nicht aus, kommt dann nicht mehr aus dem Wasserbecken raus. Auch wenn er schwimmen kann, heißt das nicht, dass er lange durchhält. Und wir wollten natürlich nicht, dass er ertrinkt. Und deswegen hatten wir das Wasser abgelassen, haben dann aber die Gefahr gesehen, wenn er jetzt reinstürzt, dann fliegt er eineinhalb Meter oder zwei Meter tief auf die Betonfläche des Beckens. Und dann haben wir da halt ganz viele Strohsäcke aber schon vor Wochen reingeschmissen. Ja, die Nuka hat uns dann immer wieder eines Besseren belehrt, dass sie gerne diese Strohsäcke auch in ihrer Höhle hat. Die hat immer wieder die Säcke genommen. Und wir mussten nachbessern, dass es keine freien Stellen gibt. Das haben wir auch da nochmal gemacht. Und die hat halt ganz viel auch rausgeschleppt in ihre Anlage rein. Und ja, das wollten wir einfach dann auch, mussten wir ganz eng beobachten. Also wir waren Tag und Nacht dann sozusagen an diesem Monitor gesessen und haben gesehen, wie der kleine Eisbär eigentlich immer der Mutter folgt. Und das war dann auch schön zu sehen, wie sie diese Stufen rauf wollten. Und der Kleine wollte wirklich an der höchsten Stelle die Stufe erklimmen. Hat nicht gemerkt, dass man zwei Meter links davon eigentlich ganz gut und locker rauskommt. Aber so sind halt die kleinen Bären, die sind wie kleine Kinder. Wenn sie sich was ins Kopf gesetzt haben, dann muss das passieren. Wir haben gesehen, dass die Mutter auch dem Kleinen geholfen hat. Sie ihn einmal auch hoch geholfen hat mit der Tatze, dann hat er es geschafft. Und so hat er dann auch Stufe für Stufe erklommen. Und es war einfach herzerwärmend, diese Bilder auch zu sehen. Ich erinnere mich an die Bilder. Das war wirklich sehr süß, wie er da versucht hat hochzukommen und dann auf sein Popo fällt. Wie haben Sie es denn geschafft, die beiden in diese Innenhöhle zu lotsen? Ja, die Mutter war ja sowieso immer mal wieder drin. Während der ganzen Zeit hatten wir die Innenhöhlen auch auf. Und da wurden auch immer wieder Leckereien gegeben. Und irgendwann saßen sie beide drin. Das war dann gut und uns ist ein richtiger Stein vom Herzen gefallen. Weil damit auch jegliche Gefahr in dieser Anlage für den Kleinen erstmal gebannt ist. Und drinnen haben wir, das können Sie sich vorstellen, das sind sieben Boxen für Eisbären, die wir da drin haben. Wir haben noch ein paar weitere Boxen, aber die sieben sind für die Eisbären hergerichtet. Und eine dieser Innenboxen, können Sie sich so vorstellen, ist etwas so groß, vielleicht nicht ganz so hoch wie mein Büro, aber das ist so die Grundfläche einer Box. Und da sind immer Zwischentüren drin mit Schieber und die sind alle auf. Das heißt, die können da die ganze Fläche drinnen nutzen und sind unterschiedlich gestaltet. Mit Einstreu und mit Stroh ausgebettet. Und eigentlich waren das ja die ursprünglichen Boxen, die wir auch eingerichtet hatten, um da die Geburt vonstatten gehen zu lassen. Also da sitzen die jetzt hinten drin, jetzt haben wir sie in Kontrolle. Und das gibt uns jetzt auch die Möglichkeit, das Außengehege zu richten. Wie groß ist dieser Innenbereich? Also Sie haben es schon gesagt, sieben verschiedene Boxen. Aber so ungefähr, wie muss man sich das vorstellen? Ja, wenn Sie sich vorstellen, so eine Box drei, vier Meter tief und dann aber auch sicher fünf, sechs Meter lange Box. Also da kommt schon einiges an Fläche auch zusammen. Und ja, so mobil, dass er da drin rumrennt, so ist er natürlich jetzt auch noch nicht. Und das passt jetzt auch für die jetzige Lebensform des Kleinen, dass er so ein bisschen Explorationsverhalten, also so Erkundungsverhalten macht und da immer ganz eng an der Mama auch dran steht, wo die Mutter hingeht, geht er mit. Und manchmal liegt er aber auch ab und dann ruft ihn die Mutter und dann kommt er sofort. Wurde der Kleine denn jetzt schon untersucht? Weil erst dann können Sie ja auch das Geschlecht feststellen. Das werden wir in den nächsten Tagen irgendwann, vielleicht Ende der Woche machen, so ist es mal vorgesehen. Aber das können wir nur dann machen, wenn es die Bärin auch zulässt. Wir wollten jetzt erstmal die ersten Tage den Bären einfach die Ruhe in der relativ neuen Umgebung für den Kleinen jetzt auch gewähren. Und wir überstürzen nichts, wir haben ja keinen Zeitdruck in dieser Hinsicht und lassen jetzt wirklich den Tieren erstmal ihre Zeit, sich da einzugewöhnen und trainieren dann immer mal wieder und gucken, wie wir die Mutter auch bewegen können. Die wird gefüttert und dann gucken wir, wie der Kleine reagiert. Zur Kontrolle des kleinen Bären muss Mutter und Jungtier getrennt werden. Und das ist dann eine große Kunst, so eine enge Mutter-Kind-Bindung kurzzeitig auch zu trennen. Es geht nur, wenn die Mutter in der einen Box und das kleine Jungtier in der anderen Box ist und dann der Schieber nach unten geht, dann auch verschlossen wird, verriegelt wird, dass die auch den Schieber nicht mehr hochhebt. Ansonsten wäre natürlich eine Riesengefahr, da reinzugehen. Und die Sicherheit meiner Mitarbeiter ist immer das oberste Gebot. Das heißt, da muss ein bisschen trainiert werden, das machen die Tierpfleger jetzt auch. Und wenn wir es dann schaffen, dass wir das gefahrlos machen können, dann werden wir das auch durchführen. Wie genau sieht dann so eine Erstuntersuchung von so einem kleinen Eisbär aus? Was wird da gemacht? Ja, da muss der Tierpfleger halt, unser Revierleiter, der wird den Kleinen dann nehmen müssen, packen müssen. Der wird dann auch schreien, das ist ganz normal, da wird geblärt. Aber das ist dann halt so. Und in dem Moment sind die beiden Tierärzte dabei, die werden dann das Herz untersuchen, die werden einen allgemeinen Check machen, werden das Jungtier dann auch impfen und chippen. Er kriegt auch einen gleichen Mikrochip versehen und wir werden dann auch das Geschlecht feststellen. Und dann wissen wir, ob es ein Mädel oder ein Bub ist. Wenn ich da gerade nochmal kurz bei diesem Chip einhaken darf, warum kriegen die so einen Chip? Ja, alle unsere großen und bedrohten Tiere kriegen alle einen Mikrochip. Das ist eine unveränderliche Kennzeichnung. Da ist eine Nummer drauf und mit dieser Nummer ist das Tier für sein ganzes Leben dann registriert. So ein Chip muss man sich vorstellen wie so ein kleines Reiskorn. Also es ist nicht eine große Implantation, sondern wird gerade unter die Haut, unter das Fell gesetzt. Und da bleibt der Chip dann das Leben lang. Und man kann diesen Eisbär dann anhand eines Lesegerätes immer wieder auslesen. Egal wo der künftig landen wird, in welchem Zoo, weiß man immer, das ist der Eisbär aus Karlsruhe. Und Sie haben es gerade gesagt, wir werden dann nach dieser Untersuchung auch wissen, ob Männlein oder Weiblein. Und dann, was ganz viele Zuhörer umtreibt, wird das Kleine auch einen Namen bekommen. Worauf muss man denn achten bei dieser Namenssuche? Ja, das ist jetzt auch wirklich schon ein Hype für uns. Wir kriegen zig Vorschläge von Namen mit allen möglichen Buchstaben und Kombinationen. Aber wir sammeln noch nicht. Wir werden jetzt erst mal abwarten und dann wird es einen großen Aufruf geben. Und dann können auch die Vorschläge gemacht werden, welchen Buchstaben wir nehmen und was wir nehmen. Das werden wir dann sicherlich noch bekannt geben, die Rahmenbedingungen. Und dann darf aber jeder mitmachen. Und dann darf auch jeder einen Vorschlag machen und am Ende raussuchen, tun wir es. Okay, da sind wir gespannt auf jeden Fall. Ich würde jetzt gerne an dieser Stelle die Frage einer Zuhörerin einstreuen, die sich an uns gewandt hat, Monika. Monika möchte gerne wissen, wie groß und wie schwer ist denn der Kleine mittlerweile? Ja, Sie können sich vorstellen, wie groß ist der Kleine, wenn ich jetzt so ein Koala nehme, so ein ausgewachsenes Koala-Männchen, so etwa, so die Größe. Jetzt kennt vielleicht auch nicht jeder einen Koala in seiner ausgewachsenen Größe. Ja, wenn ich jetzt unsere Tamanduas nehme, also unsere kleinen Ameisenbären und dann die Schnauze und den Schwanz wegnehme und dann so mehr oder weniger in diese Richtung, also ein bisschen kleiner ist er noch, aber wirklich so viel Fell halt auch drumherum, aber vom Gewicht her, das wissen wir jetzt auch noch nicht, das werden wir vielleicht dann bei der Untersuchung feststellen können, aber ich habe hier eine Tabelle rausgesucht und da gibt es Daten von 52 Tieren, Jungtieren im Alter von drei Monaten, die wurden halt gewogen und das sind historische Daten und da war der Bereich zwischen 9,4 Kilo und 16 Kilo, 16,8 Kilo. Der durchschnittliche Eisbär wiegt mit drei Monaten exakt 13,12 Kilo. Also das ist so eine Angabe, so kann man sich das jetzt vorstellen. Okay, ja doch, da kann man sich was darunter vorstellen, auf jeden Fall, interessant. Also ein mittelgroßer Hund vielleicht. Ja, ja. Und wie werden die beiden denn jetzt verpflegt, was kriegen die zu fressen, kriegt der Kleine überhaupt schon was zu fressen? Ja, der Kleine tut sich in erster Linie an der Milchbar gütlich und trinkt natürlich an der Zitze der Mutter. Das ist auch eine sehr nährstoffreiche Milch, sonst wäre er nicht so groß schon. Man muss sich vorstellen, drei Monate, der ist geboren mit 400, 500 Gramm vielleicht, auch das historische Daten und hat jetzt schon, wenn man 500 Gramm ausgeht, das 26-fache an Gewicht. Also in drei Monaten stellt man sich mal so eine Entwicklungskurve für ein Menschenkind vor, kann man sich gar nicht, kann man gar nicht nachvollziehen. Das ist massiv doch. Das ist schon massiv, wie schnell so ein Eisbär wächst. Der braucht auch keine 18 Jahre, bis er erwachsen ist, sondern eben nach drei Jahren hat er fast schon die Größe eines erwachsenen Eisbären. Also da ist eine ganz andere Biologie dahinter in der Entwicklung. Und ja, da müssen wir jetzt einfach gucken, wie das Ganze so weitergeht. Und was frisst die Nuka, was bekommt die? Ja, die fressen natürlich ihre normalen Dinge, die kriegt viel Gemüse und dann Fisch und Fleisch und alles, was sie gern hat, kriegt sie jetzt auch wieder in ausreichendem Maße. Die muss nicht mehr hungern, die Fastenzeit ist vorbei, auch für die Nuka. Und die wird gut versorgt und dann kann sie das natürlich auch gleich an den Kleinen eben weitergeben. Und was sind das für Mengen? Also wie viel Kilo am Tag? Wir haben mit einem Kilo wieder angefangen, aber inzwischen sind es sicher vier, fünf Kilo am Tag, was sie jetzt auch kriegt. Und der Kleine knabbert so ein bisschen spielerisch rum, aber fressen kann man das noch nicht nennen. Aber er sieht, was die Mutter frisst und irgendwann wird er dann auch anfangen, das aufzunehmen. Und das könnte schon auch in der nächsten, in den nächsten Wochen jetzt passieren. Sie haben vergangene Woche ja ein Bild von dem Kleinen veröffentlicht und da hat er so einen orangenen Fleck im Gesicht. Hat das auch irgendwas mit dem Fressen zu tun? Das ist die häufigste Frage, die uns gestellt wird. Wo kommt der orangene Fleck auf dem blütenweißen Eisbärbaby her? Ja, das ist Lachsöl. Sie müssen sich ja vorstellen, wie ist dieses Foto entstanden. Das ist entstanden in der Innenbox. Da haben sie massives Gitter und da muss unser Fotograf, der Herr Deible, das ist unser Pressesprecher, der hat die Fotos gemacht. Und auf der anderen Seite war unsere Kuratorin, das war diejenige, die der Nuka die Flasche gereicht hat mit Lachsöl. Das ist eine Delikatesse für die Eisbären. Und die hat oben diese Flasche gereicht und das kleine Bärchen war halt unten. Und irgendwann ist ein Tropfen runtergetropft und die ihm direkt auf die Schnauze. Und da kommt dieser orangene Fleck her. Also nur Futter. Okay, aber interessant. Wir wollen ja so ein Foto nicht retuschieren und haben das auch gelassen. Und das ist aber eine Frage. Da kann man auch sehen, wie genau schauen die Leute die Fotos an und hinterfragen dann auch sowas. Aber ist gut. Ja, es war schon auffällig. War auffällig, aber markant. Es ist nett dann auch zu sehen, dass sowas hinterfragt wird. Und wo kommt sowas her? Der Eisbär hat ja keine orangene Farbe im Fell. Genau, genau. Jetzt haben sie es kurz schon gesagt, aber ich würde hier gerne an der Stelle noch mal eine Zuhörerfrage einstreuen. Und zwar haben Linus, Clara und Simone gefragt, kann der Kleine schon schwimmen oder muss er das erst lernen? Sie haben es vorhin schon mal kurz angedeutet. Der kann wahrscheinlich schon schwimmen, wenn er laufen kann, oder? Kann man das so sagen? So geht man davon aus. Wir haben jetzt noch nichts ausprobiert und das machen wir auch noch nicht. Aber eigentlich müsste er schwimmen können. Aber unsere Anlage ist so gestaltet, dass die Kante, wo die Tiere laufen und die Wasserkante doch einen deutlichen Unterschied von circa 30 Zentimeter ausmacht. Würde er jetzt ins Wasser hopsen und raus wollen, dann könnte er es schnell ermüden. Und wenn er nicht die richtige Position findet des Rauskletterns. Wenn ich mich erinnere an die Stufe, die er hoch wollte an der höchsten Stelle, dann hat er das schon beim Gehen so nicht gecheckt, wo ist es einfacher. Umso mehr wäre das vielleicht im Wasser dann auch fatal. Deswegen lassen wir die Eisbären jetzt ein Weilchen im Innenbereich, dass er noch kräftiger und noch stärker wird. Und erst dann, wenn da wirklich eine gewisse Festigkeit auch beim kleinen Eisbär da ist, dann lassen wir die wieder raus und eingewöhnen. Aber bis dahin haben wir noch viel Arbeit vor uns in dieser Außenanlage. Was genau machen Sie? Sie machen sich ja ein bisschen babysicher. Jetzt gerade diese Becken, haben Sie gesagt. Was machen Sie da? Genau, ich war jetzt auch am Freitag drin und habe mir das alles mal genau angeguckt. Das war ja sensationell, muss ich sagen. Also in diese Außenanlage reinzugehen, die jetzt drei Monate von den Eisbären bewohnt wurde, wo auch nichts gemacht wurde. Keine Reinigung, aber die relativ sauber war, aber mit so viel Stroh verstreut war. Also ich bin auch in die Höhle gegangen und dann ist mir erst mal bewusst geworden, wie groß diese Höhle ist. Also mein Pressewart hat auch ein Bild von mir gemacht, wie ich da, wir haben mich mal reingesetzt in das Nest. Das ist ja über einen halben Meter hoch Stroh eingestreut. Und dann eine richtige coole, jetzt ist mir auch klar geworden, wieso wir 70 Tage den Kleinen gar nicht gesehen haben. Die hatten einen richtigen Wall von Stroh aufgebaut, wirklich so hoch und hinten dran eine Kuhle und da war der Kleine gelegen. Der hat sich ja nicht bewegt, also nicht gekrabbelt, sondern lag halt da und der war einfach nicht sichtbar. Das ist mir ganz, ganz bewusst geworden, wie viel Platz die hat und wie klein ich bin im Vergleich zur Eisbärenmutter. Ja, was wiegt die Eisbärenmutter? Die wiegt, das weiß ich nicht genau, aber so zwischen 300 und 400 Kilo wiegt die sicherlich. Jetzt sicherlich ein bisschen weniger, weil sie natürlich auch abgenommen hat. Aber ja, das ist mindestens dreieinhalbfache von mir. Jetzt wollte ich noch mal ganz kurz zum Baby-Sicher-Machen nachfragen. Sie wollen auch so Ausstiegshilfen an dieses Becken machen oder für den Kleinen? Also wir müssen jetzt erst mal Reinigungsarbeiten machen. Dazu haben wir eine große Mulde kommen lassen heute und jetzt wird das ganze Stroh wieder raus transportiert, was da über Monate sich angesammelt hat. Die ganzen Säcke raus, das ist ja auch feucht geworden und das muss alles raus, muss alles picopello sauber gemacht werden. Und dann werden wir Baumstämme einbringen, auch gerade an dieser Wasserkante, dass man eben als kleiner Eisbär, wenn man schon im Wasser ist und er wird ins Wasser gehen, das gehört zum Eisbär dazu, dass man es dann aber auch leicht hat, wieder rausklettern zu können und nicht an so einer Kante dann verzweifelt und vielleicht noch runter geht. Also das werden wir so machen, dass es dem Eisbären dann auch kein Problem ist, dann eben raus gelangen zu können. Gibt es sonst noch irgendwas, was jetzt speziell für den Kleinen gemacht wird? Ja, wir werden noch ein bisschen Einstreu wieder reinbringen, so Holzhäcksel, dass er ein bisschen weichen Untergrund auch hat und ja, das einfach auch sauber machen und ein bisschen abwechslungsreich gestalten, dass er klettern kann, dass er über Baumstämme klettern kann, über Wurzeln und so. Also wir werden das sicherlich sehr ansprechend gestalten, einen Kinderspielplatz für kleine Eisbären einrichten sozusagen. Und die Frage, die sich jetzt ja alle Zoobesucher stellen, können wir den Kleinen dann jetzt auch bald sehen? Mit Sicherheit wird man den sehen können, nur das ist bald, das stelle ich mal noch in Zweifel. Das wird einfach auch noch mal ein paar Wochen gehen, also vor März wird es nicht der Fall sein. Wir werden das jetzt in aller Ruhe herrichten alles und wir wollen einfach dem Eisbär Backstage die Ruhe geben, dass er auch ein bisschen noch wächst. Der ist immer noch genauso süß, auch in vier Wochen wie jetzt, aber der muss gut in der Anlage sich bewegen können und dann werden wir erstmal Mutter und Eisbär wieder in die Anlage lassen und gucken, wie sie sich verhalten ohne Besucher, damit die auch in aller Ruhe die erkunden können und wenn sie dann ganz, ganz sicher gehen, also die werden sicher ein, zwei Wochen auch für sich allein die Anlage wieder erkunden lassen und dann können wir auch ans Aufmachen denken. Aber das ist wirklich gesagt, wirklich nicht vor Anfang, Mitte März der Fall. Jetzt wollte ich auch noch mal eine Frage zum Papa stellen. Der Kapp, der ja im anderen Teil der Anlage sich aufhält, wie geht es dem gerade so? Dem geht es eigentlich ganz gut. Der würde natürlich gerne zu seiner Anuka gehen, weil er sie wieder decken möchte. Das sind ganz rein, rein bärische Ideen sozusagen, aber das geht natürlich jetzt nicht. Wollen wir auch nicht die zusammenlassen, das hat, wir hatten es schon mal angesprochen, hat natürlich ein Gefahrenpotenzial. Man muss da wieder einen Blick in die Natur werfen. Der Eisbärmann, der trifft sein Weibchen in der Natur, dann deckt er die und dann gehen beide wieder ihres Weges und die ganze Aufzucht wird alles nur vom Weibchen bewerkstelligt und der Mann hat überhaupt nichts damit zu tun. Würde er dann die Eisbärin mit Jungen irgendwo treffen, mit kleinen Jungen, dann wäre es ein großes Ansinnen, er die Jungen zu fressen, um die Eisbärin wieder deckungsreif zu machen, weil mit Jungtiere lässt es sich nicht gerne decken. Das ist einfach nur Biologie, die dahinter steckt und deswegen sind die strikt getrennt, bleiben das auch und das macht aber dem Eisbär als eigentlicher Einzelgänger auch nichts aus. Könnte er denn jetzt, wenn der Kleine dann auch in der Anlage unterwegs ist, können die sich durch die Scheibe auch sehen? Die können sich sehen, ja. Wir haben ja eine Trennungsscheibe, die beide Anlage verbindet, optisch verbindet und da guckt der Kapp auch immer mal wieder rein, also es hat auch immer wieder Nuka Kontakt aufgenommen, die riechen sich natürlich auch, die haben ja auch einen Geruchssinn, dass der sehr, sehr gut entwickelt ist, aber der wird auch den Kleinen sehen können, aber halt nicht ran können. Und er kennt auch nicht, dass das sein eigenes Fleisch und Blut ist? Nein, das weiß der nicht, dass das sein eigener Sohn ist, obwohl, naja, also wir wissen es. Und noch eine Frage, die Nuka und der Kleine, wie lang können die zusammenbleiben? Kann man da schon was sagen? Ja, also mindestens zwei Jahre, wir gehen vielleicht von drei Jahren aus, aber also die nächsten zwei Jahre auf jeden Fall und so lange bleibt die natürlich auch da. Und erst dann, wenn dann Platz gefunden ist, der Zuchtbuchführer dann bestimmt, wo unser Nachwuchs hingeht, dann wird er irgendwann mal, wird es so weit sein, dass wir auch Abschied nehmen müssen vom kleinen Eisbär, der dann aber nicht mehr klein ist, sondern richtig groß. Alles klar, dann sind wir eigentlich auch schon wieder am Ende. Vielen Dank. Das ging wieder schnell mit Ihnen. Ich finde auch, ja, danke für diese Einblicke, Herr Reinschmidt. Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, lasst uns gerne ein Like da, wenn es euch gefallen hat. 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